Einfach brauen!

Zunächst einmal entnehme ich mit einer Pipette eine Probe der Würze von der Oberfläche und messe die Dichte mittels Refraktometer.

   

Da die Würze nun nicht mehr heiß ist sondern Zimmertemperatur hat, besteht die Gefahr, dass Bakterien in die Würze kommen und das Bier verderben (Sauerbier). Deshalb muss ab dem Abkühlen steril gearbeitet werden. Alle Gegenstände, die mit der Würze in Kontakt kommen, müssen sterilisiert werden. Hierfür verwende ich Oxy-Reiniger. 4 Gramm werden in einem Liter warmem Wasser gelöst.

Damit spüle ich das Gärfass, den Schlauch, Sieb und Trichter und die Schüssel für die Hefe aus.  

Wenn die Würze die Idealtemperatur für die Hefe (ca. 21°C) erreicht hat, beginnt das Umschlauchen, also die Befüllung des Gärfasses. Obwohl ich hier im LOB-Verfahren gebraut habe, möchte ich die Sache nicht übertreiben. Das eigentliche LOB-Verfahren schreibt das Umfüllen unter Stickstoff-Füllung des Fasses vor. Darauf verzichte ich, denn ich möchte einfach brauen!

Vor dem Umschlauchen rehydriere ich die Trockenhefe. Dazu gebe ich ca. 400 ml abgekochtes und auf Raumtemperatur gekühltes Wasser in eine Porzellanschüssel und streue die Trockenhefe auf die Oberfläche. Mit einen Teller abgedeckt lasse ich die Hefe quellen. Nach einigen Minuten beginnt die Oberfläche, sich in Falten zu legen.

 

Über einen Silikonschlauch lasse ich die klare Würze langsam in das Gärfass laufen. Zum Ende hin stoppt der Vorgang, weil der Würzepegel am Spundloch des Braumeisters angekommen ist. Man soll nun den Rest der Würze entsorgen, jedoch möchte ich auf diese restlichen 3 Liter nicht verzichten. Hierzu kippe ich den Baumeister hinten an und lege einen Klotz unter die Füße. Um Verunreinigungen zu vermeiden, lasse ich die Würze nun durch ein extrem feines Teesieb laufen. 

    

Am Ende werfen wir einen Blick in den Baumeister.

Es ist noch ein kleiner Rest Würze übrig und ein wenig Eiweiß als Bodensatz. An den Wänden des Braumeisters haben sich feine Spuren von Staubpartikeln des Hopfens angesetzt, die durch das Hopfensieb gedrungen sind. 

Der Würze gebe ich nun die rehydrierte Hefe zu. Man nenn das "die Hefe anstellen".

 

Ich verschließe das Gärfass fest mit einem Luftdichten Schraubdeckel und setze den Plaato Gärspund auf.

    

Der Plaato Gäsrspund beobachtet optisch die Gasblasen und ist über WLAN mit dem Internet verbunden. Über eine App auf meinem Handy kann ich von überall her die Gärung beobachten. 

   (zum Vergrößern anklicken)

Die grüne Kurve zeigt mit den Blubbs pro Minute (BPM) den Gärverlauf an. Wenn die Gärung bei Null angekommen ist, ist die Hauptgärung beendet.  Auch die Überwachung des Gärprozesses entspricht meinem Motto:

einfach brauen!

 

Halt - da war noch was!

Ach ja, saubermachen .

Leider hat Speidel noch nicht den sich selbst reinigenden und wieder in den Keller bringenden Braumeister entwickelt. Aber vielleicht kommt das ja noch - Speidel ist ja sehr innovativ ;)

Nach der Fassgärung kommt die Flaschengärung.